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Artikel, Seminarbesprechungen, Rezensionen, Fallbeispiele und Neuigkeiten rund um die Empfindungsmethode.

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von Anne Schadde

Homöopathische Arzneimittel Selbsterfahrungen sind eine Tradition in der Homöopathie. Durch das Zusammenfügen der Informationen mehrerer Kollegen können wir ein neues homöopathisches Mittel besser verstehen. Und wie können wir eine ganze Mittelgruppe in die Empfindungsmethode eingliedern?

2006 begann ich mich intensiv mit einem Edelstein, dem Turmalin zu beschäftigen. Edelsteine sind ‚Sonderungen‘ aus dem Gestein, d.h. sie sind nicht zusammengesetzt, sondern haben sich ‚abgesondert‘. Sie sind Kristalle, die im Dunkel der Erde entstehen. Können sie uns Aufschluss geben über Geheimnisse des Erdinnern?

Durch die Turmaline erkannte ich, dass sie physiognomisch ein aktives Eigenleben darstellen. Sie zeigen das Bild pflanzlicher Aufbauprozesse, die erstarrt sind. Daher lässt sich vermuten, dass alle Gesteinskomponenten die bildenden Kräfte einer Uratmosphäre darstellen. Diese Atmosphäre war belebt und ist jetzt kristallisiert. So können wir Leben, Seele, Geist/Energie im Gestein suchen und finden.

Das Besondere des Turmalins ist die Verschiedenartigkeit in Form und Farbe. Also handelt es sich nicht nur um einen Stein, sondern um eine Edelsteingruppe, die durch die Zusammensetzung der verschiedenen der mineralischen Elemente unterschiedlich sind und dennoch eine Gemeinsamkeit haben. In diesem rhythmischen ‚Tanz der Mineralien‘ miteinander liegt die Idee des Steines. Im Unterschied dazu besteht der Diamant, der in der Härte dem Turmalin ähnlich ist, nur alleine aus Kohlenstoff und damit ergibt sich nur ein Name und ein Bild.

Die Gemeinsamkeit aller Turmaline

Die Hauptbestandteile des Turmalins sind vordergründig betrachtet Silicat - Borat - Aluminium:

  • Silicat, Quarz, repräsentiert elastische Stabilität mit leichter Zerbrechlichkeit, Unsicherheit, Zurückhaltung, Eigensinn und gibt das Bild nach aussen.
  • Borat stabilisiert durch die extreme Härte (Bor hat Härtegrad von 9.5 auf der Mohs-Skala - Diamant 10)- Bor hat die höchste Zugfestigkeit aller Element. Im Körper ist die höchste Borkonzentration im Knochen und Zahnschmelz zu finden, Bor dient dem Auskristallisieren des Skeletts und repräsentiert damit Unflexibilität und Starre.
  • Aluminium passt sich entsprechend unterschiedlicher Konzentrationen der einzelnen Turmaline an. Die Anpassung, die Unentschiedenheit ist die Fähigkeit von Aluminium mit wenig Eigenständigkeit.

Wasser und Sauerstoff im Turmalin gestalten den Lebensraum und ermöglichen dadurch den Rhythmus der Kristallisation.

Die Differenzierung

Eine weitere Differenzierung geschieht nach den dominant auftretenden Mineralien in den unterschiedlichen Turmalinen. Diese Aufgliederung stellt eine Arbeitshypothese dar, die durch einige Fälle belegt werden kann und in der Zukunft durch weitere Kasuistiken bestätigt werden könnte, um diese Hypothese zu verifizieren.

  1. Turmaline der Alkaligruppe (Natrium)

In diesen Turmaline ist Natrium ein wesentlicher Bestandteil, daher nennen wir sie Natrium-Turmaline:

  • Chromturmalin, ein tiefgrüner Stein aus Tanzania, leuchtend wird oft mit dem Smaragd verwechselt.
  • Dravit aus Australien, braun mit gelb, wird von Schamanen der Aborigines verwendet (wurde von Rudolf Steiner in der Geheimwissenschaft erwähnt)
  • Wassermelonenturmalin (Elbait) aus Afrika hat eine grüne Schale mit einem roten Kern, mit der Yin-Yang Symbolik, ein Schamanenkristall.
  • Indigolith, ein tiefblauer Turmalin aus Afghanistan/Pakistan, ein Kristall mit Ätzspuren, ein seltener Turmalin
  • Schörl, der schwarze Turmalin aus Namibia, der sogenannte Sternturmalin, als sogenanntes Familienaggregat aus unzähligen Kristallen gewachsen.
  1. Turmaline der Calcium Gruppe

Bei diesen nachfolgenden von uns verriebenen Turmalinen stellt Calcium eine wesentliche Basis dar, daher Calcium-Turmaline:

  • Regenbogenturmalin, Liddicoatit, ein vielfarbiger Madagaskar-Turmalin, ein bunter mehrfarbiger Turmalin mit kristallinen Fraktalmustern und dem dreistrahligen Kreuz in der Mitte; der ,Christusstein‘ der Anthroposophie
  • Uvit ein braunroter Kristallcluster, sehr seltener Turmalin aus Brasilien, ein SKARN-Mineral magmatischen Ursprungs. Das Ungewöhnliche dieses Steines ist die Rekristallisierung nach dem Eindringen des Magmas in den Kalkstein. In der Symbolik verbindet sich der Kristall, der sich in seiner Reinheit absondert aus Felsspat, mit der dem Magnesit und damit wird er ,verschmutzt‘.
  1. Die Besonderheiten

Je nach der Mineralienzusammensetzung ergeben sich Mischkristalle mit unterschiedlichem Farbenspiel, der Tanz der verschiedenen Elemente miteinander. Auch diese spielt für das Verständnis des homöopathischen Mittels ,Turmalin‘ eine wichtige Rolle.

So gestaltet z.B.

  • Lithium im Regenbogenturmalin und im Wassermelonenturmalin die Vielfarbigkeit.
  • Chrom im Chromturmalin die Zähigkeit, noch mehr Härtung, die glänzende Oberfläche.
  • Ferrum im Schörl die tiefschwarze Farbe, oberflächlich gesehen, aber in feinsten Schliffen können weitere Farbkombinationen entstehen.

Diese Feinschliffe oder immer dünner werdenden Scheiben werden immer lichtdurchlässiger und dadurch immer farbiger und lichter. So wie beim Durchgang durch die Dunkelheit das Licht immer klarer auftritt. Dieses ist ein wichtiges Bild für die homöopathische Verschreibung des Turmalin in dunklen Phasen des Lebens.

  1. Arbeitshypothese für die Verschreibung

Durch die Erkenntnisse der vergangenen Jahre versuchen wir, nach dem Erkennen, des ,unbezweifelt Kranken‘ (Hahnemann S., Organon der Heilkunst, § 3) im Patienten die Verschreibung so präzise wie möglich zu definieren. Dabei geht es darum, in einzelnen Schritten zuerst einmal zu verstehen, was ist das Problem, das den Menschen hindert, das Leben kreativ und selbstbestimmt und damit frei zu leben. Dieses Thema versuchen wir Homöopathen mit einem energetischen, sprich homöopathisch aufbereiteten, Mittel nach dem Leitsatz ,Similia similibus currentur‘ zu erfassen und zu übersetzen, damit Heilung, Gesundung, Bewusstwerdung eintreten kann. Nach der Erfahrung der vergangenen Jahrhunderte in der Behandlung der Patienten mit homöopathischen Mittel, helfen wir dem Patienten mit dieser Art der Begleitung, einen Schritt in seiner Entwicklung weiterzugehen.

Homöopathisch gesehen beginnt erst nach der Erkenntnis des Themas, der Problematik, wie Hahnemann im Organon sagt ,des unbezweifelt Kranken‘, die Entscheidung, die wir treffen müssen: aus welchem Reich wählen wir das passende Mittel aus.

Was sind die Kriterien, sich für das mineralische Reich zu entscheiden?

4.1 Mineralisch

Der innere Konflikt, der ein homöopathisches Mittel mineralischer Art erfordert, ist verbunden mit Ordnung, mit Struktur, die entweder im Übermass vorhanden ist oder fehlt und dadurch Chaos entsteht. Es liegt ein Entwicklungsthema vor und daher werden die Probleme bei sich selbst gesucht ,es ist mein Problem‘, ,ich muss es alleine lösen‘. Es entstehen Zweifel, schaffe ich es oder nicht, muss ich noch daran arbeiten, habe ich es erreicht, kann ich es überhaupt oder habe ich schon verloren. Wo stehe ich, wer bin ich eigentlich, wo fühle ich mich sicher, wie erlebe ich mich, was schaffe ich usw.? All diese Fragen zentrieren sich um das „Ich und Mich“!

4.2 Steine - Turmalin

Was ist nun die Entscheidung für einen Stein?

Steine zeigen tiefe Traurigkeit (ähnlich Natrium muriaticum), sie sind eingeschlossen in innerer Verschlossenheit und innerem Groll (resentment) und dadurch sind sie langsam und bedächtig eher vorsichtig mit ihren Aktionen. Traurigkeit liegt oft eine versteckte Wut, ein Ärger oder Zorn zugrunde und je tiefer die Traurigkeit, um so vehementer und zerstörerischer die Wut, die ausbrechen kann. Der Ausbruch wird daher je nach Intensität verhindert, da der Ausbruch zu viel zerstören könnte.

Da es sich bei dem Turmalin um einen aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Kristall handelt, kommen also verschiedene mineralische Qualitäten in Betracht. Vordergründig betrachtet ist der Turmalin ein Bor-Silicat (wie oben erwähnt) mit den homöopathischen Entsprechungen des Silicats mit Zurückhaltung, Unsicherheit, anerkannt werden wollen, aber auch einem eigensinnig und interessiert am nach aussen dargestellten Bild. In der Verbindung mit Bor kommt wegen der Härte des Elements eine fehlende Flexibilität hinzu, eine Starre, aber durch den Aluminiumanteil auch eine Unentschiedenheit in Bezug auf die Eigenständigkeit.

All dies ist zusammengeschlossen in einem komplexen Mineral, einem Kristall, der als eine Absonderung aus dem Felsspat oder Granit, einen Rückzug in sich selbst zeigt, einen Rückzug ins Innere. Dieses Verschlossene ist schwer zu erreichen, es wird versteckt obwohl es wertvoll für die Entwicklung wäre. Der Grund für das Abschliessen können oft Verletzungen sein, die aber nicht dem Bewusstsein zugänglich sind. Sie sind eher nach innen gedrückt (z. B.Turmaline heilen ihre Brüche im Innern ohne sie nach aussen zu zeigen.) Die Verletzungen waren so eingreifend, so verändernd, dass sie tief vergraben im Innern gehalten werden, aber dort ihr Eigenleben führen. Diese Verletzungen könnten heilen und integriert werden in das gesamte System und damit hilfreich für die Entwicklung werden oder aber auch unausgedrückt und unerkannt zu Krebs führen (siehe Kasuistik 3.2.1 Chromturmalin).

Eine andere Ausdrucksmöglichkeit sind Autoimmunreaktionen. Der Ausbruch von Wut, Zorn, Verzweiflung würde helfen, aber geht nicht, diese Energie wird gegen sich selbst gerichtet. Oder die Entladung erfolgt über die körperlichen Symptome: z.B. Migräne, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Verstopfung, Hauteruptionen wie die homöopathische Prüfung des Wassermelonenturmalins (Schadde, 2009)  zeigte.

Der Stein als ein Organismus, der in Kontakt mit der Lava des Erdinnern war, trägt dieses Erleben geschlossen in sich. Er hält seine Energie in sich zusammen. Da aber in jedem Menschen die Sehnsucht nach Entwicklung steckt, werden natürlich alle Symptome zeigen, dass das Versteckte aufgebrochen werden will. Daher entsteht die ,Brüchigkeit‘, das Fehlen der Stabilität, denn ein Windhauch, der Sandkörner verweht, kann einen Vulkan zum Ausbruch bringen. Nichts ist stabil, Stabilität ist eine Illusion. Zentrales Thema ist die Brüchigkeit des Lebens. Kompensatorisch zeigt sich ein Lächeln, ein unergründlicher Blick (Symptom der Prüfung: das Lächeln der Mona Lisa), Weisheit im Innern, die aber abgeschlossen ist und nach aussen gebracht werden muss, um zur Ganzheit des seelischen Empfindens beizutragen.

  1. Die Differenzierung der einzelnen Turmaline

Eine Arbeitshypothese der vorsichtigen Benennung eines Unterschieds der einzelnen Turmaline mit gleichzeitigem Versuch der Einteilung in die Miasmen nach Sankaran (Sankaran, 2006) und einzelne Kasuistiken:

5.1 Turmaline der Natrium-Gruppe Der Natrium-Anteil erscheint in den nachfolgend genannten Turmalinen als Schwächung der eigenen Individualität, pessimistischer Grundhaltung, Verneinung, Verlorenheit mit Vergangenheitsbezogenheit, Einsamkeit.

5.1.1 Chromturmalin NaMg3(Cr,Fe3+)6(BO3)3Si6(OH)4 (Turm-chr. ist Abkürzung für die Repertorien) 

Er zählt zu den seltensten und teuersten Turmalinen. Die Verreibung fand zur Mondfinsternis des 3.3.2007 statt, ein roter Mond am Himmel, die Komplementärfarbe zu dem tiefen Grün des Chromturmalins. Es fehlt bei diesem Turmalin das Aluminium, und durch den Chromanteil erscheint der Kristall extrem hart, mit männlich aktiver, aber verschlossener Energie.

Hier bestimmt der Natrium-Anteil, die Rückzugsthematik, die Sensibilität, die Verletzbarkeit, das Bewahren der Vergangenheit die Qualität des Steines und der Chrom-Anteil zeigt mehr die Aussenfläche, die äußere Erscheinung und der Eisen-Anteil die Härte, die Selbst-Disziplin eines auf ein strenges Ziel gerichtetes inneren Erlebens, dass dann sich bis zum Krebs ausformen kann. (siehe Kasuistik 3.2)

Keywords: bitter, Verspannung, äußere Schönheit, innere Zerstörung, roter Mond

Kasuistiken siehe Buch: Krebs, eingekreist, eng, gefangen, aufreissen, Dunkel, Verborgen, Zerstörung, Kraft, Zorn, Wegdrücken, Abgrund, alleine sein, Spannung Vibrieren, Spannung wie Schnur, die unter Strom steht, die eine Strahlung hat.

Miasma: cancerogen (kontrolliert, perfekt)

5.1.2 Dravit NaMg3Al6(BO3)3Si6O18(OH) (Turm-dr ist Abkürzung für die Repertorien) 

Die Verreibung des braun-gelben Turmalins, der bei Schamanen der Aborigines zu Heilungszeremonien verwendet wird, fand am 13.4.2011 statt. Es war der unscheinbarste aller Turmaline, die wir verrieben haben, aber gleichzeitig enthielt er die weisesten Botschaften:

Die Opferung, das geheimnisvolle Leben, das unsichtbare Leben, das nur fühlbar ist. Eine Instabilität, Unsicherheit, Gefühl von Zersplittertsein in Tausende von Stückchen. Die Schulter schmerzte, die Gelenke werden fest, als ob in Gips gepackt. Die Zähne schmerzen, sie knirschen, werden zusammengedrückt. Dadurch Muskelkater wie nach langer Wanderung. Die Augen brennen, gehen zurück in die Höhlen. Die Zunge ist trocken, eigenartiger Geschmack im Mund, Mundgeruch, scharfes Aufstoßen. Die Beine dick, warm, heisst, gestaut und schwer, ziehen zusammen, werden fest und unbeweglich, die Gefäße schmerzen, das Blut rauscht. Die Füsse sind spürbar fest mit dem Boden verbunden. Die Bewegung ist spiralförmig, gebunden, festgehalten, fixiert, statisch. Die Beine werden kribbelig unruhig, möchten sich bewegen, raus aus der Erstarrung. Dasselbe gilt für die Sprache, sie wird verwaschen, kann sich nicht ausdrücken, muss zusammengehalten werden, sonst würde auseinander fallen.

Es ist die Suche nach einem tiefen Geheimnis, das dem Leben Richtung und Ziel gibt. Aber das Leben ist holprig und beschwerlich, das konservierte Alte, das nicht auszuhalten ist. Weinen und Lachen liegen nah beieinander. Es geht um Überwindung von etwas in sich, wie aus großer Höhe springen, fast fliegend.

Keywords: innehalten, festhalten, unbeweglich, starr, verkalkte Gefässe, die Adern dicht mit Herzschwäche, versteinert ohne Fluss, Alzheimer, Parkinson, MS, Zähne beißen und knirschen, verwaschene Sprache, schemenhaft im Nebel, verzweifelte Suche nach Leben, Licht, nach der Weisheit, ohne Richtung, mit großer Anstrengung zum Licht, Eiseskälte, fragil, zerbrechen, zersplittert, wie Naturgewalt, es reisst mit, Burn out, überempfindliches Ohr. Verlangen nach Alkohol.

Kasuistiken: rheumatische Gelenkbeschwerden, sich nicht wehren können, Rückzug, verstecken, kein Kontakt, keine Berührung, sich verstecken müssen, nichts mehr spüren wollen.

Wer braucht dieses Mittel? Jemand, der weitergehen möchte, ein Suchender, jemand, der nicht weiter weiss, der den Eingang, den Zugang nicht findet. Die verzweifelte Suche nach dem Licht.

Miasma: tuberkulinisch (verzweifelte Suche, Unruhe, raus aus Erstarrung, der Zauberberg, das Licht!)

5.1.3 Wassermelonen-Turmalin, Elbait Na(Li,Al)3Al6(BO3)3Si6O18(OH)4 (Turm-w ist Abkürzung für die Repertorien) 

Die Verreibung des Turmalins, der einer Wassermelone ähnelt (innen rot und umgeben von grün und schwarz) fand am 20.7.2006 statt, die Zusammenfassung der homöopathischen Prüfung zeigt die Verlangsamung des Tempos, der Geschwindigkeit (im Elbait ist Aluminium doppelt).

Keywords: Beschwerlichkeit, das Mühselige, kaum beweglich, Verstopfung, Trockenheit, Unlebendigkeit, Haarausfall. Kopfschmerz, Migräne sich langsam steigernd, immer wieder aufflackernd, wummernd im Kopf, Müdigkeit, Schwäche. Hautausschläge mit Eiterungen, heftiger Widerstand.

Kasuistiken: Zahnschmerzen, Zahnwurzelentzündung, Schwellung des Zahnfleischs, mit Zorn, explosiv, gereizt, kann es aber nicht rausbringen, Migräne, Augen wie eingedrückt, versucht zu beherrschen, was hochkommen will, verschliessen, kann nicht fühlen, Rückzug in ungeliebtes Leben (Natrium), Hashimoto-Thyreoditis, atopische Reaktionen, hyperreagibles Bronchiensystem, großer Druck, bedrängendes Erleben, Belastung drückt wie Gewicht hinab, Komprimierung, es zieht einen nach unten, behindert in der Bewegung, wie klebende Gummimasse, wie Tentakel, man versucht, sich zu wehren, Zähneknirschen, Anspannungen, die nicht abgeleitet werden können, laufen auf der unbewussten Ebenen weiter; besser durch Aktivität

Miasma: Malaria (anfallsartige Migräne, blockiert, bedrängt, festgehalten)

5.1.4 Indigolith Na(Li,Al)3Al6(BO3)3Si6O18(OH)4 (Turm-in ist Abkürzung für die Repertorien) 

Die Verreibung des Indigoliths fand am 19.8.2009 statt. Das Blau erscheint überirdisch, hat einen Bezug zum Wasserhaushalt, zur Ausscheidung der Nieren und Blase. Melancholie, Einsamkeit. Durch den Lithium-Anteil totale Hilflosigkeit, Abhängigkeit, Willensschwäche.

Keywords: Gleichgewicht, Oszillieren um den Mittelpunkt, den Augenblick, Polarität weich/hart, blaue Adern, blaue Gefäße, wie gefrorenes Wasser, Wassertropfen, die abperlen, Heiserkeit, Schwitzen.

Kasuistiken: Kind mit durchscheinenden Gefässe, Füsse eiskalt, an den Bauch gezogen, blau nicht durchblutet, instabil in der Bewegung, zieht sich in sich zurück, Lichen sclerosis, alter Mann multiple Erkrankung, ärgerlich, missmutig, krittelig mit zornblitzenden Augen.

Miasma: Ringworm (Oszillieren, ausgleichen, Niere, Blase)

5.1.5 Schörl NaFe32+Al6(BO3)3Si6O18(OH)4 (Turm-sch ist Abkürzung für die Repertorien) 

Die Verreibung des tiefschwarzen Turmalins fand am 4.7.2009 statt. Er gehört zu den Kristallen, die sich zum Erden und Ausgleichen von Stress und fremden Energien (Elektrosmog usw.) eignet. Der Sternturmalin ein dreischenkliges Multikristallaggregat, ein Familienaggregat. In vielen Teilen der Erde zu finden.

Keywords: Dunkelheit, Reibung von zwei Teilen, angestrengt, verbissen, verkrampft, hart, Überspannung, Kolik mit Durchfall, entladen, sich reinigen, modriger Geruch, dreieckig, Mercedes-Stern, Perfektion, Unterordnung, Bewegung nach unten.

Kasuistik: streng mit sich selbst zu sein, Druck, verbissen, depressiv, Kiefer verbissen, verkrampft, Spannung bis in die Augen, Tinnitus, alles ist grau in grau, ohne Lebenslust, träge, Verspannungen, wie Marathon-Läufer, Ziel vor Augen, vollkommen erschöpft, erfährt, dass er noch eine Runde laufen muss

Miasma: typhoid (angestrengt, verbissen, Koliken)

5.2 Turmaline der Calcium-Gruppe Die gemeinsamen Themen dieser Gruppe sind die Suche nach Sicherheit, Schutz, Hilfe, unklare, unbestimmte Ängste, Furcht vor der Beobachtung, empfindlich auf Kritik mit Bedürfnis nach Anerkennung, Sicherheit, Stabilität.

5.2.1 Regenbogen-Turmalin, Liddicoatit Ca(Li,Al)3Al6(BO3)3Si6O18(O,OH,F)4 (Turm-Li ist Abkürzung für die Repertorien) 

Die Verreibung fand am 13.11.2010 statt. Der vielfarbige Turmalin aus Madagaskar mit dem 3armigen Kreuz in der Mitte, der Christus-Stein in der Anthroposophie. Bei der Verreibung ergab die Vielfarbigkeit diese Turmalins zusammen nur ,weiss‘. Ein Lichtstrahl, der durch ein Prisma fällt, spaltet sich auf in die Farben des Regenbogens. Themen von Verwandlung und Spiegelung. Durch den Lithium-Anteil wieder Unsicherheit und Zweifel.

Keywords: optische Illusion, Lichtwinkel ist Spiegelung, Erschöpfung, Monotonie, Müdigkeit, Herpes, Trockenheit des Halses, gefangen, verfestigt, Sklerose, Verhärtung, Chronifizierung, Herz, Verzweiflung, „ich will nicht“ (im Unterschied zum Uvit = ich kann nicht)

Kasuistik: Panik, schutzlos, verstecken, Gefahren, Bedrohung, Ordnung halten, nicht von sich sprechen können, nicht verstanden werden, festhalten, nicht loslassen können.

Miasma: sykotisch (Themen: verstecken, Illusionen, ich will nicht)

5.2.2 Uvit CaMg3(Al5Mg)Si6O18(BO3)3(OH)4 (Turm-u ist Abkürzung für die Repertorien)

Die Verreibung fand am 23.7.2012 statt. Er ist ein SKARN-Mineral, das Magma dringt in Magnesit ein und rekristallisiert als ,verschmutzter‘ Kalkstein. Das Thema der Metamorphose, das alte verwandelt sich in das neue, das heisst auflösen und neu formen, Unbewusstes mit dem Bewussten verbinden. Dieser Kristall sondert sich nicht ab, sondern geht in die Verbindung.

Keywords: Metamorphose: ein neues Mineral wächst auf dem Alten, das Alte verwandelt in das Neue, auflösen, neu formen, Unbewusstes mit Bewusstem verbinden. Ungewöhnlich: Kristall sondert sich nicht ab, sondern geht Verbindung ein (grenzt sich ab und gleichzeitig verschmilzt er),Transformation, Sartori, Zen, Erleuchtung, Warten, Lichtwesen, „ich kann nicht“ (im Unterschied zum Liddicoatit: ich will nicht), Schweigen, benebelter Kopf, wie in Watte, Druck, viel Durst, verkrampft, anstrengend, Husten.

Kasuistiken: Hashimoto, Druck auf Herz, Verbot des eigenen Lebens, nicht gelebt, ausserhalb der Gesellschaft, behindert, Stille, innen, Rückzug, abtauchen, ausgeliefert sein der gewaltigen Vorgänge, eingeschlossen, aufgestaute Wut, Unmöglichkeit zu kommunizieren, Ordnung

Miasma: Lepra (Themen: verschmutzt, ,Lichtwesen‘, ausserhalb der Gesellschaft, Verwandlung)

Schlusskommentar

Die gesamte Prüfung des Wassermelonenturmalins und die ersten Erkenntnisse des Chromturmalin mit Fällen sind in meinem Buch veröffentlicht.

Die Verreibungsprotokolle der weiteren oben genannten Turmaline finden sich auf meiner website. Die von mir gewählten Repertoriumsrubriken werden in Kürze in MacRepertory eingearbeitet.

Anne Schadde www.anne.schadde.de

Referenzen

  • Anne Schadde, Der Turmalin - Edelstein des Regenbogens; Eine homöopathische Studie mit Fallbeispielen, Narayana Verlag, Kandern, 2009
  • Sankaran‘s Tabellen, Auflage 2006, Homoeopathic Medical Publishers, Mumbai, 2010

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One WISH 2021

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Die Kongresssprache war Englisch, alle Aufzeichnungen sind jedoch in deutscher, englischer und russischer Sprache verfügbar.

One WISH 2022

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