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Ein Beitrag von Sigrid Lindemann

Cephalopoden Kopffüßer Nautilus, Sepia, Kalmar, Oktopus ……. sind die Jäger unter den Mollusken

so entwickelten sie weitaus bessere Sinnesorgane z.B. Augen, eine rasche Fortbewegung mittels eines Düsenantriebs…und die Möglichkeit des Hochsteigens bzw. Niedersinkens mittels Einschluss von Luft bzw. Stickstoff. Sie sind nachtaktiv.

Systematik der Kopffüßer Altkopffüßer : Perlboote Nautilus Neukopffüßer
-- Tintenfische - Coleoidea
Zehnarmige Kalmare - Teuthida

Sepien - Sepiida Zwergtintenfische - Sepiolida Achtarmige Tintenfische - Octobrachia/ Vampyropoda Kraken - Octopoda Cirrentragende Kraken – Cirroctopoda

Körperbau Der Körper besteht aus einem Rumpf (mit Eingeweidesack), einem Kopfteil mit anhängenden Armen und einem auf der Bauchseite gelegenen taschenförmigen Mantel. Die Mantelhöhle, mündet durch ein Rohr (Hyponom) nach außen, der „Jet Antrieb“ geschieht durch das kraftvolle hinauspumpen von Wasser mit dem Hyponom. In der Mantelhöhle liegen zwei Kiemen (bei Nautilus: vier). Der Mund ist von streckbaren Fangarmen und Tentakeln umgeben, die bei der Fortbewegung mitwirken und natürlich dem Beutefang dienen. Am Mund befindet sich ein scharfer, papageienartiger Schnabel mit Ober- und Unterkiefer sowie eine Raspelzunge (Radula). Das Nervensystem der Cephalopoden verfügt über ein hochentwickeltes Gehirn und zeichnet sich durch Riesen-Axone aus, die in der Übertragungsgeschwindigkeit an Wirbeltiere heranreichen. Die Arme verfügen aber auch über autonome eigene Nervenzentren, abgetrennte Arme sind so in der Lage sich Futter zu nähern. Am Kopf befinden sich leistungsfähige Augen: Bei Nautilus Augen nach dem Lochkammerprinzip, bei den anderen Arten Linsenaugen (everses Auge), die analog zu den Wirbeltieraugen (inverses Auge) aufgebaut sind (konvergente Evolution).

Fortpflanzung Viele Kopffüßer verfügen über ein ausgeprägtes Sexualverhalten. Paare finden sich durch das aussenden von Pheromonen im Wasser. Zumeist gibt das Männchen nach ausgiebigem Vorspiel seine Spermien mit einem spezialisierten Arm, in die Mantelhöhle des Weibchens. Das Weibchen legt extrem dotterreiche Eier, meist in einem Glibber an Felsen, aus denen unter Auslassung eines Larvenstadiums fertig entwickelte kleine Kopffüßer schlüpfen. Kraken betreiben Brutfürsorge und bewachen ihre Gelege. Außer dem Nautilus sterben alle Kopffüßer nach Ei- oder Spermienablage, Kraken verhungern bei der Brutpflege.

Nautilus – der einzige heute existierende Kopffüßer mit einem Gehäuse Im Gehäuse befinden sich die eigentliche Wohnkammer sowie ein Abschnitt mit gasgefüllten Kammern. Mit deren Hilfe kann das Gehäuse in der Wassersäule schwebend gehalten werden. Ursprünglich war dies zum Auf- und Abstieg in der Wassersäule benutzen. Der heutige Nautilus bewegt sich mit Hilfe des Rückstoßprinzips fort -- auch senkrecht in der Wassersäule. Die Schale ist sehr dünn und trotzdem sehr hart und widersteht extrem hohem Aussendruck. Ihre innere Schicht besteht ganz aus Perlmutt. Das Tier selbst „bewohnt“ immer nur die letzte Kammer, die zugleich auch die jüngste ist. Durch die Schale ist eine schnelle Fortbewegung ausgeschlossen; entsprechend bewegen sich Perlboote in einer wippenden Art mit weniger als zwei Zentimetern pro Sekunde fort. Darüber hinaus besitzen die Tiere immens viele Tentakel zum Beutefang, z.B. auf dem Untergrund Verwesendes, und eine Art Haube, mit der sie sich im Gehäuse verschließen können.

Neukopffüßer Sepia Kalmar Oktopus

Antrieb Die Sepien besitzen noch die ursprünglichen Septen, die ursprünglich etwa senkrecht zur Längsachse des Gehäuses standen, nun aber stark schräg gestellt und zu einem „Schulp“ umgebaut, der allerdings noch Auftriebsfunktion hat. Die Kalmare haben das ursprüngliche kalkige Gehäuse dagegen unter Verlust der Mineralisation und damit des Auftriebs zu einem hornigen, länglichen Streifen (Form ähnlich eines Stiftes) im Mantel reduziert, der den Körper nur noch festigt und stützt.
Bei den Octopoden ist das ehemalige Gehäuse bis auf knorpelähnliches oder gar komplett reduziert. Alle Kopffüßer haben auch einen „Jet Antrieb“ bei dem mit großer Kraft Wasser herausgeschossen wird, welches sie einen plötzlichen Satz machen lässt.

Tinte Alle drei produzieren Tinte und setzen sie zur Verteidigung ein, indem sie die Tinte einem nahkommenden Angreifer entgegensprühen. (evtl. bei Patienten als Bezug zu Farbpigmenten und Malerei auffindbar). Sich unsichtbarmachen Sie alle können sehr stark ihre Körperfarbe verändern! Sie werden quasi unsichtbar und verstecken sich so, oder lauern so auf Beute und… setzen dies zur „Anmache“ bei Paarungsritualen ein. Sepias und Oktopusse können auch ihre Oberflächenstruktur zur Besserung Tarnung verändern. Zusätzlich haben die drei auch Leuchtzellen, so verstärken sich die Farbeffekte! Manche Beutetiere werden durch das Leuchten magisch angezogen.

Angriff Geschieht aus dem „nichtgesehenwerden“ heraus. Oktopus und Sepia passen sich extrem dem Untergrund an, manche Kalmare sind transparent. Dann schießen die Tentakeln, und- oder die Fangarme hervor und ergreifen das Opfer. Dies wird umfesselt, dann zum papageienartigen Schnabel geführt, Stücke werden abgebissen und mittels der Radula zerkleinert.
Fortpflanzung

Sepia lebt bodennah und ist solitär. Sepias haben noch den Schulp und verwenden die Auf- und Abwärtsbeweglichkeit. Der Hauptantrieb ist der Flossensaum! Sie schweben damit nah über dem Boden und können sich in alle Richtungen und auch kreisend bewegen. Ein Pirschjäger, macht sich unsichtbar auf dem Untergrund, und schießt plötzlich hervor. Es kommt zu heftigen Rivalenkämpfen bei der Balz mit starken Farbeffekten. Der Biss ist leicht neurotoxisch. Sepia ist eins der am bestem dokumentierten Heilmittel unserer Materia Medica!

Kalmare leben im offenen Meer! Der Mantel ist keilförmig und wird durch einen flachen Gladius aus Horn, „wie ein Stift“ in Form gehalten. Kleinere Kalmare leben in Schwärmen relativ oberflächennah (alle anderen Cephalos sind solitär), nur die Riesenkalmare leben solitär in der Tiefsee. Kalmare paaren sich meist in großen Schwärmen. Die Fortbewegung erfolgt über einen Sipho, aus dem sie Wasser aus der Mantelhöhle pressen. Sie können sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und einige Arten schaffen es, sich mit solcher Kraft aus dem Wasser zu katapultieren, dass sie mehrere Meter durch die Luft schießen (Fliegende Kalmare). Durch Muskulatur am Sipho können sie die Richtung des Wasserstrahls ändern und so sehr schnell manövrieren.

Patienten beschreiben dies als eine Empfindung des „hochschießens wie ein Vulkan“ oder „Geysir“. Jagd Viele Kalmare sind zu Farbwechseln fähig und besonders die Riesenkalmare aus der Tiefsee verfügen über verschiedene Leuchtorgane, die sie als Ablenkung ihrer Feinde und zur Anlockung von Beute nutzen können. Kalmare jagen während des Schwimmens, richten ihre Arme aufs Opfer, und ihre Tentakel schießen dann hervor und greifen zu, halten zusätzlich mit Saugnäpfen. Fische werden in den Nacken gebissen, und so die Nervenbahnen durchtrennt. Manche Kalmare jagen gemeinsam in Gruppen, Riesenkalmare setzen sich auch mit Walen auseinander, bei die Wale meist gewinnen! Junge Kalmare lernen ihren Fluchtinstinkt zu beherrschen um effektiver jagen zu können. Verteidigung Die Hauptstrategie zur Verteidigung ist hier das Hinuntersinken in die Tiefen des Ozeans. Wird er von einem Angreifer verfolgt, so wechselt der Kalmar blitzschnell die Richtung. Wie bei anderen Cephalopoden auch sind sehr schnelle Farbwechsel zum „Unsichtbarmachen“ vor dem jeweiligen Untergrund möglich, und es werden auch Tintenwolken eingesetzt.

Homöopathisch gibt es die Heilmittel

  • Loligo vulgaris – Seepfeil, gewöhnlicher Kalmar, lebt in 500m vor Westafrika, Prüfung Gerhard Ruster
  • Onychoteuthis banksii , Prüfung Gerhard Ruster
  • Sepioteuthis sepioidea Karibische Riff Kalmar Z.B. Steht mit Körper nach oben zeigend kurz vor dem Beutegreifen, Hängt Kopf nach unten bei sich nähernden Angreifern, ist aufgerollt bei Revierkämpfen

Kennzeichnend für den Kalmar, und zur DD verwendbar: ist die extrem sprunghaft schnelle Bewegung, die Empfindung „wie ein Vulkan“, das „Stiftähnliche“, das Gruppenleben im offenen Meer. Der Kalmar ist der schnellste Kopffüßer.

Oktopus Kraken Körperbau: Kraken haben die ursprüngliche Schale der Kopffüßer komplett reduziert, sie besitzen entsprechend kein Innenskelett und sind dadurch extrem beweglich und können selbst durch engste Spalten und Löcher schlüpfen. Sie besitzen sehr gute Linsenaugen, die im Gegensatz zu denen der Wirbeltiere evers aufgebaut sind und so mit den Sinneszellen der Netzhaut direkt zum Licht weisen. Jeder Arm hat ein eigenes Hirn (also 9 Hirne, 3 Herzen). Typische Lebensweise Oktopusse sind Meister im „Unsichtbarmachen“ - sie können nicht nur ihre Farbe und Oberflächenstruktur der Umgebung willentlich anpassen, noch dazu kann der höchst flexible Körper auch seine Größe extrem variieren! Sie leben auf dem Meeresgrund und bauen sich „ein Haus“ in einer Höhle, welches oft dazu einen „Oktopusgarten“ aus Muscheln etc. als Nahrungsreserve, oder auch als Schutz hat. Sie bewegen sich „wie gehen“ mit ihren Armen auf dem Grund entlang, (nur manche Arten schwimmen mittels ausgeprägter Schwimmflächen zwischen den Armen). Sie sind extrem scheu, nachtaktiv, solitär und sehr lernfähig. Weitere Überlebensstrategien Notfalls kann ein Arm abgetrennt werden, der dann weiter mit dem Angreifer ringt. Dieser wächst später nach. Kannibalismus kann vorkommen, u. a. auch bei der Paarung, so dass bei manchen Arten die Männchen den Arm mit der Kapsel voller Spermien abtrennen und dem Weibchen zuschieben. Ihre Tinte brennt in den Augen des Angreifers und lähmt temporär dessen Geruchssinn. Auch der Wasserjet wird zur Verteidigung eingesetzt.

Heilmittel in der Homöopathie Eledone cirrhata, Prüfung Boris Peisker Octopus vulgaris Fallstudie in „Mollusk“

Sigrid Lindemann

Ist bekannt durch ihre langjährige Unterrichtstätigkeit, ihre Fachartikel und homöopathische Forschung. Sigrid Lindemann ist WISH- Dozentin und unterrichtet die Sankaran-Methode seit 2004 mit Videoseminaren und als Online Ausbildung. Über 90 Videofälle zeigen einprägsam alle Bereiche der Anamnesetechnik , Materia Medica, und die ganzheitliche Heilung mit Homöopathie. Präsenzseminare finden im Mai und Juni 2023 in Bremen, Saarbrücken und Leipzig statt. Ein neuer Online Ausbildungszyklus beginnt im Oktober 2023

www.sigridlindemann.com

Lernen von Zuhause

Bedingt durch die Corona-Pandemie, haben wir in den Jahren 2021 und 2022 Online-Kongresse durchgeführt. Die Kongressaufzeichnungen könnnen Sie auf unserer internationalen WISH-Website erwerben.

One WISH 2021

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Die Kongresssprache war Englisch, alle Aufzeichnungen sind jedoch in deutscher, englischer und russischer Sprache verfügbar.

One WISH 2022

Unter dem Motto: Naturreiche, Sub- and Superklassen, Empfindungen und Unterscheidungen der Naturreiche und ihre Anwendung in der täglichen Praxis, fand im Mai 2022 unser 2. Onlinekongress statt.